Neben der Ausbildung künftiger Experten führen wir zweitägige Basisschulungen („Coachings“) in Psychotraumatologie durch, die sich nicht an Experten, sondern an Berufsgruppen wenden, die häufig mit traumatisierten Personen konfrontiert sind. Vor allem geht es uns darum, Lehrern an Sekundarschulen Anleitungen zu geben, wie traumatische Krisen bei Schülern und Gemeindemitgliedern besser bewältigt werden können. Während der Monate April bis Juni, in denen sich der Genozid von 1994 jährt, geraten zahlreiche Schüler noch immer in schwere dissoziative Zustände. In diesen Zuständen werden die Schüler gewissermaßen in die Vergangenheit zurückversetzt: sie erleben die Gewaltereignisse des Jahres 1994 in aller Klarheit und Brutalität wieder, sie sehen, hören und fühlen sie in einer Intensität, als geschähen die Ereignisse heute. Teilweise erfassen diese Zustände so viele Schüler, dass der Unterricht nicht fortgesetzt werden kann. Im weiteren Verlauf dieses Teilprojektes sollen daher Lehrer lernen, wie sie die Techniken des Dissoziationsstopps an ausgewählte und besonders geeignete Schüler weitervermitteln können, damit diese im Krisenfall ihren Mitschülern aus den traumatischen Zuständen heraushelfen können. Zurzeit werden die traumaorientierten Weiterbildungen von Lehrern durch Mitglieder von Trauma Help Rwanda durchgeführt.